Solarförderung wird monatlich um 2,5 Prozent abgesenkt

Fast ein Gigawatt Leistung (980,83 Megawatt) von Photovoltaik-Anlagen wurde im September in Deutschland zugebaut. Damit wird die monatliche Absenkung der EEG Einspeisetarife für Solaranlagen von November 2012 bis Januar 2013 bei jeweils 2,5 Prozent liegen.

Zudem wurden die Zahlen für den Photovoltaik-Zubau für Juli bis August korrigiert. Der Gesamtjahreszubau zur Berechnung der Kürzung der Einspeisetarife ergibt sich, wenn man den Wert von insgesamt rund 1,85 Megawatt mit 4 multipliziert.

“Der Zubau von Photovoltaik-Anlagen ist nach wie vor hoch. Allein im September betrug dieser fast ein Gigawatt. Für den zu betrachtenden Zeitraum wurde der gesetzlich vorgesehene Zubaukorridor, an dem sich die Vergütung des Stroms aus Photovoltaik-Anlagen bemisst, um rund 3,9 Gigawatt und damit mehr als das Doppelte überschritten”, sagte Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur.

Die Tarife für die Einspeisevergütung je Kilowattstunde sinken von November bis Januar 2013 wie folgt:

•    bei kleinen Photovoltaik-Anlagen bis 10 Kilowatt von 17,90 auf 17,02 Cent
•    bei Photovoltaik-Anlagen bis 40 Kilowatt von 16,98 auf 16,14 Cent
•    bei Photovoltaik-Anlagen bis 1 Megawatt Leistung von 15,15 auf 14,40 Cent
•    bei Solarparks zwischen 1 und 10 Megawatt von 12,39 auf 11,78 Cent

Quelle: www.photovoltaik.eu

Solarförderung geht, Eigenverbrauch kommt – JETZT noch die Vorteile von beidem nutzen

Auch wenn sich Bundestag und Bundesrat mit Wirkung zum 1. April diesen Jahres auf eine Regelung zur Einspeisevergütung für Solarstrom geeinigt haben, verschaffte das der Photovoltaik-Branche nur eine kurze Verschnaufpause. Das endgültige Aus für die staatliche Förderung des PV-Zubaus ist absehbar. Doch bereits jetzt rentiert sich eine PV-Anlage allein durch den Eigenverbrauch des erzeugten Stroms. Die aktuelle Situation bietet also eine doppelte Rendite-Chance bei der Anschaffung einer Photovoltaikanlage.

Die aktuelle EEG-Regelung sieht vor, dass ab einer deutschlandweit installierten PV-Gesamtkapazität von 52 Gigawatt die Einspeisevergütung komplett abgeschafft wird. Derzeit sind rund 25 Gigawatt PV-Gesamtleistung in Deutschland installiert. Doch bei dem prognostizierten raschen Zubau in den nächsten Monaten ist die 52 Gigawatt-Marke nicht mehr so weit entfernt wie man denken könnte. Nach Einschätzung von Experten könnte die Kapazitätsgrenze bereits 2014 erreicht werden.
Die Zeit läuft also ab, in der sich eine Photovoltaikanlage durch die staatliche Förderung rentiert. An die Stelle der Rendite durch die Solarförderung wird dann allein die Stromkostenersparnis durch Eigenverbrauch treten – und Eigenverbrauch lohnt sich bereits heute.

Aktuell herrscht auf dem deutschen Photovoltaikmarkt eine einzigartig günstige Situation für die Anschaffung einer PV-Anlage: Einerseits gibt es ausgereifte und wirtschaftliche Speichertechnologien, andererseits wird auch noch eine rentable und auf 20 Jahre garantierte Einspeisevergütung gezahlt.

Wer jetzt in Photovoltaik investiert und Eigenverbrauch mit EEG-Förderung kombiniert, der profitiert von einem doppelten Vorteil und zieht maximale Rendite aus seiner PV-Anlage.

Warum Ost-/West-Dächer bei PV im Vorteil sein können

Laut klassischer Lehrmeinung sind nach Süden ausgerichtete Dächer besonders gut für die Installation einer Photovoltaikanlage geeignet. Wer auf Eigenverbrauch setzt, der kann aber aus einem Ost- oder Westdach unter Umständen mehr Gewinn ziehen.

Süddächer sind prädestiniert für Photovoltaikanlagen. Mittags und am frühen Nachmittag hat die Sonne die meiste Kraft und entsprechend zieht die Photovoltaikanlage am meisten Energie aus ihrer Strahlung. Soweit so gut. Wer jedoch auf Eigenverbrauch setzt, der merkt schnell, dass die Hauptverbrauchszeiten von Haushaltsstrom in der Regel nicht in der Mittagszeit liegen, sondern eher in den Morgen- und Abendstunden – dann nämlich, wenn die Hausbewohner daheim sind und elektrische Geräte betreiben, heißes Wasser nutzen, etc.

Zwar lassen sich heute mit intelligenten Stromzählern verbrauchsintensive Geräte (Waschmaschine, Spülmaschine usw.) automatisch aktivieren, wenn die PV-Anlage die größte Leistung bringt. Und passende Speichertechnik kann mittags produzierten Strom speichern, bis er benötigt wird.

Eine verblüffend einfache Lösung für den Eigenverbrauch bei Privathaushalten stellt sich jedoch bei Ost-/West-Dächern ganz von selbst ein: Mit ihnen wird die Hauptproduktionsphase der PV-Anlage in Richtung der verbrauchsintensiveren Zeiten am Morgen bzw. späten Nachmittag verschoben. Wer nach Osten und Westen ausgerichtete Dächer hat und beide Flächen mit PV belegt, der optimiert automatisch die Koordination von Stromerzeugung und –verbrauch.

Kürzungen der EEG-Solarförderung ab 1. April 2012 beschlossen

Die Gesetzesänderung zur Förderung von Photovoltaik-Strom hat den Bundestag und den Bundesrat passiert

Das Gesetz zur Änderung der Solarförderung wurde mit den vom Vermittlungsausschuss vorgeschlagenen Änderungen vom Bundestag (28. Juni 2012) und vom Bundesrat (29. Juni 2012) angenommen. Das geänderte Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) muss noch im Bundesgesetzblatt verkündet werden und tritt dann rückwirkend zum 1. April 2012 in Kraft.

Das geänderte EEG beinhaltet im Wesentlichen die folgenden Punkte:

Einspeisevergütung und Einspeisetarife

  • Die EEG-Einspeisevergütung für Photovoltaik-Solaranlagen wird wie geplant zum 1. April einmalig gekürzt.
  • Ab dem 1. Mai 2012 wird die Absenkung der Solarstrom-Vergütung dann verstetigt (1 Prozent pro Monat)
  • Ab dem 1. November 2012 werden je nach Marktwachstum die monatlichen Degressionsschritte zusätzlich erhöht oder abgesenkt (abhängig von der Höhe des Zubaus neuer Solaranlagen)
  • Es gibt eine neue Leistungsklasse für Solaranlagen zwischen 10 und 40 kWp.
    Die EEG-Einspeisevergütung für diese Klasse beträgt 18,5 Cent/kWh.

Marktintegration und Eigenverbrauch

  • Solarstrom aus kleinen Solaranlagen bis 10 kWp wird zu 100 Prozent voll vergütet.
  • Für alle Solaranlagen, die ab 1. April 2012 in Betrieb genommen werden, wird die Begrenzung des vergütungsfähigen Solarstroms (Marktintegration) erst ab dem 1. Januar 2014 wirksam.

Marktwachstum und Degression

  • Gesamtausbau der per EEG geförderten Photovoltaik in Deutschland wird auf 52 Gigawatt beschränkt (Stand Mai 2012: ca. 28 Gigawatt).
  • Die Berechnungsgrundlage für die Degression, das Photovoltaik-Wachstum (Zubaukorridor), von 2.500 bis 3.500 Megawatt bleibt erhalten.

Zur aktuellen Übersicht EEG für Photovoltaik-Solaranlagen >>

Energiewende mit Solarenergie bezahlbar

Prognos belegt: Wenn sich die Menge an Solarstrom bis 2016 verdoppelt, erhöht sich die Stromrechnung für Verbraucher nur um rund 2,5 Prozent.

Befürworter der drastischen Kürzungen der Photovoltaik-Förderung versuchen dem Solarstrom anzulasten, dass sich die Strompreise erhöhen. Tatsächlich entstünden kaum Mehrkosten, wenn die geplanten Einschnitte der Solarförderung abgemildert werden. Eine aktuelle Berechnung des Marktforschungsinstituts Prognos belegt, dass der Ausbau der Solartechnologie kein Kostentreiber ist: Auch eine Verdoppelung des Anteils der Solarenergie am deutschen Strom-Mix  auf rund sieben Prozent ließe Stromtarife bis zum Jahr 2016 um lediglich 2,5 Prozent steigen.

“Solarenergie taugt nicht als Schwarzer Peter für steigende Strompreise. Sie war einmal teuer, inzwischen sind durch eine beispiellose technologische Entwicklung ihre Kosten aber unter Kontrolle”, sagte Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar).

BEE: Es ist falsch, die steigenden Energiekosten allein auf die Erneuerbaren zu schieben
Steigende Energiekosten für private Verbraucher allein den erneuerbaren Energien anzulasten, sei schlichtweg falsch, verteidigt Dietmar Schütz, Präsident des BEE (Bundesverband der Erneuerbaren Energien), den weiteren Ausbau mit regenerativen Energieträgern. Wahr sei, dass die Bundesregierung dafür sorge, dass die Kosten für die Energiewende auf immer weniger Schultern verteilt werden. Weite Teile der Industrie seien von den Kosten der Energiewende befreit, stattdessen werden private Stromkunden und viele kleine und mittelständische Unternehmen allein und damit stark belastet. Hinzu komme, dass die preissenkenden Effekte am Strommarkt nicht an die Kunden weiter gegeben werden.

Quellen: BSW-Solar; BEE.