Warum Ost-/West-Dächer bei PV im Vorteil sein können

Laut klassischer Lehrmeinung sind nach Süden ausgerichtete Dächer besonders gut für die Installation einer Photovoltaikanlage geeignet. Wer auf Eigenverbrauch setzt, der kann aber aus einem Ost- oder Westdach unter Umständen mehr Gewinn ziehen.

Süddächer sind prädestiniert für Photovoltaikanlagen. Mittags und am frühen Nachmittag hat die Sonne die meiste Kraft und entsprechend zieht die Photovoltaikanlage am meisten Energie aus ihrer Strahlung. Soweit so gut. Wer jedoch auf Eigenverbrauch setzt, der merkt schnell, dass die Hauptverbrauchszeiten von Haushaltsstrom in der Regel nicht in der Mittagszeit liegen, sondern eher in den Morgen- und Abendstunden – dann nämlich, wenn die Hausbewohner daheim sind und elektrische Geräte betreiben, heißes Wasser nutzen, etc.

Zwar lassen sich heute mit intelligenten Stromzählern verbrauchsintensive Geräte (Waschmaschine, Spülmaschine usw.) automatisch aktivieren, wenn die PV-Anlage die größte Leistung bringt. Und passende Speichertechnik kann mittags produzierten Strom speichern, bis er benötigt wird.

Eine verblüffend einfache Lösung für den Eigenverbrauch bei Privathaushalten stellt sich jedoch bei Ost-/West-Dächern ganz von selbst ein: Mit ihnen wird die Hauptproduktionsphase der PV-Anlage in Richtung der verbrauchsintensiveren Zeiten am Morgen bzw. späten Nachmittag verschoben. Wer nach Osten und Westen ausgerichtete Dächer hat und beide Flächen mit PV belegt, der optimiert automatisch die Koordination von Stromerzeugung und –verbrauch.

Kürzungen der EEG-Solarförderung ab 1. April 2012 beschlossen

Die Gesetzesänderung zur Förderung von Photovoltaik-Strom hat den Bundestag und den Bundesrat passiert

Das Gesetz zur Änderung der Solarförderung wurde mit den vom Vermittlungsausschuss vorgeschlagenen Änderungen vom Bundestag (28. Juni 2012) und vom Bundesrat (29. Juni 2012) angenommen. Das geänderte Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) muss noch im Bundesgesetzblatt verkündet werden und tritt dann rückwirkend zum 1. April 2012 in Kraft.

Das geänderte EEG beinhaltet im Wesentlichen die folgenden Punkte:

Einspeisevergütung und Einspeisetarife

  • Die EEG-Einspeisevergütung für Photovoltaik-Solaranlagen wird wie geplant zum 1. April einmalig gekürzt.
  • Ab dem 1. Mai 2012 wird die Absenkung der Solarstrom-Vergütung dann verstetigt (1 Prozent pro Monat)
  • Ab dem 1. November 2012 werden je nach Marktwachstum die monatlichen Degressionsschritte zusätzlich erhöht oder abgesenkt (abhängig von der Höhe des Zubaus neuer Solaranlagen)
  • Es gibt eine neue Leistungsklasse für Solaranlagen zwischen 10 und 40 kWp.
    Die EEG-Einspeisevergütung für diese Klasse beträgt 18,5 Cent/kWh.

Marktintegration und Eigenverbrauch

  • Solarstrom aus kleinen Solaranlagen bis 10 kWp wird zu 100 Prozent voll vergütet.
  • Für alle Solaranlagen, die ab 1. April 2012 in Betrieb genommen werden, wird die Begrenzung des vergütungsfähigen Solarstroms (Marktintegration) erst ab dem 1. Januar 2014 wirksam.

Marktwachstum und Degression

  • Gesamtausbau der per EEG geförderten Photovoltaik in Deutschland wird auf 52 Gigawatt beschränkt (Stand Mai 2012: ca. 28 Gigawatt).
  • Die Berechnungsgrundlage für die Degression, das Photovoltaik-Wachstum (Zubaukorridor), von 2.500 bis 3.500 Megawatt bleibt erhalten.

Zur aktuellen Übersicht EEG für Photovoltaik-Solaranlagen >>

Energiewende mit Solarenergie bezahlbar

Prognos belegt: Wenn sich die Menge an Solarstrom bis 2016 verdoppelt, erhöht sich die Stromrechnung für Verbraucher nur um rund 2,5 Prozent.

Befürworter der drastischen Kürzungen der Photovoltaik-Förderung versuchen dem Solarstrom anzulasten, dass sich die Strompreise erhöhen. Tatsächlich entstünden kaum Mehrkosten, wenn die geplanten Einschnitte der Solarförderung abgemildert werden. Eine aktuelle Berechnung des Marktforschungsinstituts Prognos belegt, dass der Ausbau der Solartechnologie kein Kostentreiber ist: Auch eine Verdoppelung des Anteils der Solarenergie am deutschen Strom-Mix  auf rund sieben Prozent ließe Stromtarife bis zum Jahr 2016 um lediglich 2,5 Prozent steigen.

“Solarenergie taugt nicht als Schwarzer Peter für steigende Strompreise. Sie war einmal teuer, inzwischen sind durch eine beispiellose technologische Entwicklung ihre Kosten aber unter Kontrolle”, sagte Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar).

BEE: Es ist falsch, die steigenden Energiekosten allein auf die Erneuerbaren zu schieben
Steigende Energiekosten für private Verbraucher allein den erneuerbaren Energien anzulasten, sei schlichtweg falsch, verteidigt Dietmar Schütz, Präsident des BEE (Bundesverband der Erneuerbaren Energien), den weiteren Ausbau mit regenerativen Energieträgern. Wahr sei, dass die Bundesregierung dafür sorge, dass die Kosten für die Energiewende auf immer weniger Schultern verteilt werden. Weite Teile der Industrie seien von den Kosten der Energiewende befreit, stattdessen werden private Stromkunden und viele kleine und mittelständische Unternehmen allein und damit stark belastet. Hinzu komme, dass die preissenkenden Effekte am Strommarkt nicht an die Kunden weiter gegeben werden.

Quellen: BSW-Solar; BEE.

„Turbo für Solarzellen“ – deutsche und australische Forscher gestalten solare Zukunft

Zukunftstrends, Chancen und Herausforderungen der Photovoltaik … darum ging es führenden Spezialisten der Solarbranche auf dem ersten Australia-Germany Solar Future-Forum, am 5. Juni in Berlin. Australische und deutsche Forscher arbeiten mit Hochdruck gemeinsam daran, die Produktionskosten für Photovoltaik-Anlagen deutlich zu senken und Solarzellen zu einem neuen Effizienz-Weltrekord zu führen. Wissenschaftler beider Nationen bemühen sich um innovative Lösungen, die Photovoltaik als eine der Kerntechnologien der Energiegewinnung der Zukunft voranzutreiben.

Professor Martin Green, Leiter des Forschungszentrums der Universität Sidney (Australien), lobte die deutsch-australische Kooperation. Sie sei beispielhaft dafür, wie Innovationen in die Praxis überführt werden. In seinem Vortrag zeigt Green zukünftige Entwicklungen in der Photovoltaik-Technologie auf. Der international anerkannte Experte präsentierte Lösungsansätze für aktuelle Kostentreiber und entwarf Perspektiven für die bevorstehende dritte Generation von Solarzellen, die in Sachen Effizienz neue Standards setzen werden.

“Nur durch die weltweite Zusammenarbeit zwischen führenden Nationen werden wir Umwelt- und Wirtschaftsziele für eine Clean Energy Zukunft schneller erreichen”, sagte Professor Martin Green während des Forums.

Eine Reihe konkreter Forschungsvorhaben zeigen, wie massiv die Entwicklung im Forschungsbereich bereits voranschreitet. Am Helmholtz-Zentrum für Materialien und Energie, Berlin, forscht ein australisch-deutsches Team an einem “Turbo für Solarzellen”. Es zeigen sich in Experimenten bereits erste Erfolge, das Solarspektrum besser zur Umwandlung in Energie (Strom) zu nutzen und die Energieeffizienz zu steigern. Die Solar-Sektion des Fraunhofer-Institut ISE sucht intensiv nach Möglichkeiten, die Kosten im Bereich der Massenproduktion zukünftiger Solarzellen und Solarmodule bedeutend zu senken.

Quelle: www.meingeld.org; www.presseportal.de


Verbraucherzentrale empfiehlt weiterhin Solarstrom aus Photovoltaikanlagen

„Photovoltaik-Anlagen bleiben bei optimalen Dach-Bedingungen und unter Beobachtung von Anlagenpreisen für den Klein-Verbraucher auch weiterhin interessant“, sagt Birgit Holfert, Energieexpertin der Verbraucherzentrale.
Der Markt erwartet gespannt den Ausgang der Verhandlungen und die politische Entscheidung zur EEG-Einspeisevergütung. Rückwirkend zum 1. April 2012 sollen die Vergütungssätze für Strom aus Solaranlagen drastisch gekürzt werden.
„Zukünftig soll es nur noch für 80 Prozent des erzeugten Stromes aus Solarstromanlagen bis 10 Kilowatt eine feste Vergütung geben“, erläutert die Energieexpertin der Verbraucherzentrale. Hier sei aber die Entscheidung des Vermittlungsausschusses abzuwarten.

Quelle: Verbraucherzentrale Bundesverband e.V.