Neuer Photovoltaik-Rekord in Deutschland in 2012

Noch nie wurden so viele Photovoltaik-Solaranlagen neu installiert wie im Jahr 2012. Das Bundesumweltministerium berichtete, dass noch im Dezember neue Solarstrom-Anlagen mit einer Leistung von 360 Megawatt gemeldet wurden. Damit stieg die installierte Gesamtleistung im abgelaufenen Jahr auf rund 7,63 Gigawatt und übertraf damit den Vorjahresrekord von ca. 7,5 Gigawatt. Der stärkste Monat im Jahr 2012 war der Juni mit 1,79 Gigawatt an installierter Photovoltaik-Leistung.

“Deutschland erntet jetzt die Früchte seiner Anstrengungen bei der Solartechnik. Ihr Anteil an der Stromversorgung hat sich in nur drei Jahren vervierfacht. Gleichzeitig hat sich der Preis neuer Solarstromanlagen halbiert”, erläutert Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft e. V..

Photovoltaik in Deutschland (Stand Ende 2012)

Neu installierte Leistung in 2012       ca. 7,6 Gigawatt
Gesamt installierte Leistung               ca. 32,4 Gigawatt
Anzahl installierter Anlagen                 ca. 1,3 Mio.
Solarstromerzeugung (Jahr)               ca. 28 Mrd. kWh
Anteil Bruttostromverbrauch                bis zu ca. 5,5 %

Top 10 Hitliste – Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromversorgung in Deutschland

(Stand Oktober 2012, Quelle: energymap.info, teilweise auf Basis von Schätzungen)

Gesamt Deutschland: über 20 %

67 %     Brandenburg
45 %     Schleswig-Holstein
45 %     Mecklenburg-Vorpommern
45 %     Sachsen-Anhalt
38 %     Niedersachsen
21 %     Bayern
19 %     Thüringen
17 %     Rheinland-Pfalz
13 %     Saarland
13 %     Sachsen

Quelle: Handelsblatt; BSW Solar; BDEW; www.energymap.info

Strom-Infrastruktur auf dem Weg in eine smarte Zukunft

Starke Stromnetze, die Wind- und Solarstrom aus den Erzeugerregionen in die Verbrauchszentren transportieren, Speicher in und außerhalb von Verbrauchsbereichen sowie „smarte“ Energie-Management-Systeme. Das sind die Schlüsseltechnologien für den Erfolg der Energiewende und gleichzeitig die Top-Themen, an denen sich Wissenschaftler, Politiker und Vertreter der Energiewirtschaft die Köpfe heiß diskutieren.

So geschehen auf der fünften „Internationalen Konferenz zur Integration erneuerbarer und dezentraler Energieerzeuger“ (IRED) in Berlin, auf der sich ein internationales Fachpublikum über die Themenschwerpunkte der Energiewende, Netzstabilität und sogenannte Smart Grid-Lösungen, austauschte.

Auch wenn die erneuerbaren Energien einen Anteil von bis zu 100 Prozent stellten, sei die Netzstabilität technisch machbar, erläuterte Philipp Strauss vom Fraunhofer IWES. Wenn Elektroautos in Zukunft im großen Stil ausgerollt werden, kann das gleichzeitige Aufladen zu Netzausfällen führen. Ebenfalls seien Lösungen zu finden, die Erzeugungsspitzen verursacht durch Solaranlagen oder Windkraftanlagen abfedern. Ein anderes Forschungsprojekt der Fraunhofer IWES ist vielversprechend: Ein „Energiebutler“, gedacht für Haushalte und Kleingewerbe, soll stündlich die günstigsten Strompreise empfangen und Strom kaufen, wenn er am günstigsten sei.

So viel steht fest, die Bemühungen von Forschung, Wirtschaft und Politik sind – mehr oder minder stark organisiert und nicht immer im gleichen Tempo – grundsätzlich ernsthaft und gehen in eine gemeinsame Richtung. Der Erfolg einer energetischen Wende zum Zieldatum 2020 kann fast als obligatorisch angesehen werden … wenn sich Deutschland nach den vollmundigen Versprechen der amtierenden Regierung vor der Weltöffentlichkeit nicht blamieren möchte.

Quelle: www.photovoltaik.eu

EEG-News: 600 Megawatt Photovoltaik-Wachstum im Oktober

Die Bundesnetzagentur hat die aktuellen Zahlen des Photovoltaik-Zubaus für Oktober bekannt gegeben. Es wurden über 19.000 Photovoltaik-Anlagen mit einer Gesamtleistung von rund 600 Megawatt an die Agentur gemeldet. Die gesamte neu installierte PV-Leistung für das Jahr 2012 bis zum Monat Oktober beläuft sich dann auf 6.839 Megawatt.

Quelle: Bundesnetzagentur

Auffällig ist, dass nur noch wenige neue Solarkraftwerke gemeldet wurden. In den Zahlen der Bundesnetzagentur wirkt sich aus, dass seit dem 1. Oktober 2012 Photovoltaik-Solaranlagen mit über 10 Megawatt Leistung keine Solarstrom-Förderung (EEG Einspeisevergütung) mehr erhalten. Die Übergangsfristen für diese Photovoltaik-Leistungsklasse endeten zum 30. September 2012.

Tarife für die EEG Einspeisevergütung – aktuell und ab dem 1. Januar 2013

Für Photovoltaik-Systeme bis 10 kWp (Kilowatt peak) Leistung erhalten Anlagenbetreiber im Dezember 2012 17,45 Cent / kWh (Kilowattstunden). Für Dachanlagen über 10 bis 40 kWp liegt die Einspeisevergütung bei 16,56 Cent / kWh. Betreiber von Solaranlagen zwischen 40 und 1.000 kWp Leistung können 14,77 Cent / kWh beanspruchen, und für Photovoltaik-Dachanlagen und Solarparks bis 10 Megawatt Leistung sind es noch 12,08 Cent / kWh.

Ab Januar 2013 sinkt die EEG-Einspeisevergütung nochmals um 2,5 Prozent. Für die Monate ab Februar bis April 2013 ist eine weitere Absenkung geplant. Die Höhe der Förderkürzung (Degression) muss die Bundesnetzagentur bis Ende Januar 2013 veröffentlichen.

Quelle: www.photovoltaik.eu

Umfrage bestätigt hohe Bereitschaft der Deutschen, in Solarstrom zu investieren

Solarstrom ist „in“ und steht bei den Deutschen immer noch hoch im Kurs

Emnid-Umfrage: positives Investitionsklima für Photovoltaik-Strom in Deutschland
Die steigenden Strompreise führen offensichtlich zu einem Umdenken. Nachdem bekannt wurde, dass sich der Preis für Haushaltsstrom im nächsten Jahr um rund 17 Prozent erhöhen wird, denken die Deutschen vermehrt über Möglichkeiten nach, Strom bzw. Stromkosten zu sparen. Der Preis für Haushaltsstrom wird im Jahr 2013 um rund 5 Cent auf durchschnittlich 30 Cent pro Kilowattstunde Strom steigen. Laut einer repräsentativen Umfrage des Marktforschungsinstituts TNS Emnid wollen sich ein Fünftel der Deutschen mit einer Photovoltaik-Anlage von der Strompreisspirale unabhängig machen. 10 Prozent der Befragten treffen bereits Vorkehrungen, um den stetig steigenden Strompreisen zu entgehen.

Die Zeichen für die Photovoltaik stehen gut
Was eine Solaranlage jetzt attraktiv macht, ist nicht mehr die staatlich gesicherte Einspeisevergütung, sondern der Verbrauch des selbst produzierten Solarstroms (Fachjargon: Eigenverbrauch). Wer sich jetzt von den Stromkonzernen unabhängig macht, ist für die Zukunft gut gegen ausufernde Strompreise gerüstet.

Hintergrund: Der Aufwärtstrend der Strompreise setzt sich weiter fort
Experten schätzen, dass die Strompreise in der Zukunft jährlich um rund 6 Prozent steigen werden. Aktuell plant die Bundesregierung, große Industriebetriebe noch stärker von der EEG-Umlage zu entlasten, was bedeutet, dass Privatkonsumenten und kleine Unternehmen noch mehr mit den Kosten der Energiewende belastet werden.

Quelle: solarserver.de; repräsentative Umfrage des Marktforschungsinstituts TNS Emnid (Bielefeld) im Auftrag von LG Electronics

Kosten für die Energiewende fairer verteilen!

Nachdem die Übertragungsnetzbetreiber verkündeten, wie stark der Anteil der EEG-Umlage und damit die Stromkosten im nächsten Jahr steigen werden, ist ein Sturm in der Politik und in den Medien entbrannt. Und alle Kritik richtet sich wieder gegen die erneuerbaren Energien. Insbesondere gegen die Photovoltaik. Die Gründe aber, warum die Stromkosten wirklich steigen, sind seit Jahren bekannt,  gehen aber in der Diskussion leider unter. Eine breite Front von Politik, Verbänden und Umwelt-Organisationen fordert deshalb mehr Gerechtigkeit, wenn es um die Verteilung der Kosten für die Energiewende geht.

Der Anteil für die Förderung der erneuerbaren Energien stieg nur minimal
Die reinen Förderkosten für Erneuerbare-Energien-Anlagen machen an der Umlage 2013 insgesamt einen Betrag von 2,29 Cent pro Kilowattstunde Strom aus. Damit erhöht sich dieser Bestandteil gegenüber 2012 lediglich um knapp 0,2 Cent/kWh.

Andere Bestandteile der EEG-Umlage treiben die Strompreise in die Höhe
Im laufenden Jahr 2012 zahlen die belasteten Verbraucher 3,592 Cent EEG-Umlage pro Kilowattstunde Strom. Davon betragen die reinen Förderkosten für erneuerbare Energien lediglich 2,11 Cent/kWh. Die weiteren kostentreibenden Bestandteile der EEG-Umlage stehen – wenn überhaupt – nur indirekt mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien in Verbindung. Dazu zählen die Industrieförderung, der Ausgleich für sinkende Börsenstrompreise und die Marktprämie.

Privilegierte Industrie muss die Kosten an der Energiewende mittragen
Die Umweltorganisation BUND fordert von der Politik, die Kosten der Energiewende fair zu verteilen. Mit 26 Prozent Anteil trägt das Industrieprivileg erheblich zu den Kosten der Strompreiserhöhung bei. Insgesamt ist damit rund die Hälfte des von der Industrie verbrauchten Stroms (245 TWh) in Deutschland entweder komplett befreit oder nur mit einer stark reduzierten EEG-Umlage belastet. Seit 2006 hat sich die Anzahl der privilegierten Unternehmen stetig von rund 282 auf 600 erhöht.

Die geldwerte Begünstigung stieg von rund 410 Millionen Euro auf 2,2 Milliarden Euro. Und in der gleichen Zeit stiegen die Kosten für nicht-privilegierte Stromkunden. Folgerichtig ist es nicht der Zubau von Photovoltaik- oder Windkraftanlagen, der in erster Linie zu einem Anstieg der EEG-Umlage führt. Dieser macht nur einen Anteil von 11 Prozent an dem gesamten Anstieg gegenüber 2012 aus.

Quelle: Bundesverband für Erneuerbare Energien (BEE)